Weltrekord der Stuckateure am Lehrbaufhof in Berlin. Das Nationalteam der Stuckateure und die Auszubildenden des Lehrbauhaufs Berlin haben Weltrekord „Längster Stuckstab der Welt“. Auf dem Bild das erfolgreiche Team.
Fotos: Ingo Jensen(Nationalteam Stuckateure

Nationalteam der Stuckateure zieht gemeinsam mit dem Lehrbauhof in Berlin einen 104,27 Meter langen Stuckstab

Nur einige Wochen nach den WorldSkills, den Weltmeisterschaften der Berufe, stand für die Jungs aus dem deutschen Nationalteam der Stuckateure die nächste große Herausforderung an. Gemeinsam mit Stuckateuren des Lehrbauhofs Berlin fertigten die 19 jungen
Stuckateure/innen am Freitag, den 13. September, innerhalb von 30 Minuten einen Stuckstab mit einer Länge von exakt 104,27 Meter an und sicherten sich damit den Eintrag im Guinness-World-Records-Buch.

Schirmherr der Veranstaltung war Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie

„Das deutsche Stuckateur- Handwerk steht wie kein anderer Beruf für Tradition und Qualität am Bau. Unsere Stuckateure zählen zu den besten der Welt. Mit dem Weltrekordversuch beweist das Nationalteam, dass sich junge Stuckateure in Deutschland etwas zutrauen“, erklärt Peter Altmaier.

Das deutsche Nationalteam der Stuckateure ist seit Jahren immer wieder erfolgreich bei den World- und EuroSkills. Mit dem 22-jährigen Alexander Schmidt aus Mittelfranken stellt das deutsche Handwerk auch den amtierenden Europameister der Stuckateure. Ende August kämpfte der 20-jährige Tobias Schmider – ebenfalls aus Mittelfranken – in Kasan (Russland) um ein Edelmetall für Deutschland und errang eine Medaille of Excellence.

Ausgefeiltes Vorbereitungstraining

Für die Vorbereitung des Weltrekordes trafen sich bereits im Juni die Nationalteam-Mitglieder mit den Stuckateuren und Stuckateurinnen des Lehrbauhofes zu einem gemeinsamen Training in Berlin und feilten kräftig an Strategie und Technik, um im September dann den Versuch mit gutem Gewissen antreten zu können. Ein Genie und maßgeblich verantwortlich für das Gelingen des ungewöhnlich langen Stuckstabes war Ausbildungsmeister Ralph Barthelt vom Lehrbauhof Berlin. Aufgrund Barthelts großer Erfahrung und Fachwissen im Bereich Stuck konnte ein Konzept entwickelt werden, welches den Teilnehmern das Ziehen von über 100 Meter Stuck ermöglichte.

Hand in Hand

Für diese Leistung war einmalige Teamarbeit Voraus-setzung. Für den Rekordversuch wurde ganz bewusst ein Zeitlimit von 30 Minuten angesetzt, um die Messlatte besonders hoch zu halten. Denn die deutschen Stuckateure sind bekannt dafür, dass ihre Stuckarbeiten nicht nur eine besonders hohe Qualität haben, sondern dass sie ihr Handwerk auch unter Zeitdruck perfekt beherrschen. In Berlin wollte das Team einmal mehr zeigen, was es drauf hat. Die jungen Stuckateure/innen wollten eine Leistung abliefern, die keiner so leicht übertreffen kann.

Um den über 100 Meter langen Rekordstab in dem 30-minütigen Zeitfenster ziehen zu können, mussten insgesamt 19 Stuckateure/innen perfekt Hand in Hand und absolut syncron zusammenarbeiten. Sie teilten sich in acht Zweier-Teams auf, die jeweils aus einem Mitglied des Nationalteams und einem Auszubildenden des Lehrbauhofs bestand. Präzision und Schnelligkeit waren dabei mit die entscheidenden Faktoren. Denn die Teams hatten nur knapp 15 Minuten Zeit, um jeweils etwa 13 Meter lange Stuckelemente aufzubauen. Danach mussten drei neue Teams, die Oberfläche des Stabs mit der Schablone fertigstellen. Hierfür waren die Stuckateure mit den höchsten Sprintqualitäten und der besten Kondition gefragt, welche mit Hilfe von nur einer Schablone in einer Art Staffellauf die Oberfläche vollendeten.

Die deutschen Nachwuchsstuckateure sind nicht die ersten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den längsten Stuckstab der Welt zu ziehen. Im Rahmen der Schaffhauser Berufsmesse 2010 hatte der Gipser-unternehmerverband damals einen 84 Meter langen Stuckstab hergestellt, der jedoch nicht als offizieller Titel von GuinnesWorldrecord bestätigt bzw. eingetragen wurde.

Abnahme des Rekordversuchs

Nach dem 30minütigen Spektakel machte sich die Rekordrichterin, Frau Kuhlmann, an die Arbeit und begutachtete das Werkstück mit kritischen Augen. Als fachliche Unterstützung wurden Oliver Heib (1. Vorsitzender des Bundesverband für Ausbau und Fassade und Lukas Prell (Fizeweltmeister 2015) bei der Abnahme hinzugezogen. Es wurde Maß genommen und kontrolliert, ob der Stuckstab wirklich ohne Risse oder Fehlstellen hergestellt und tatsächlich eine Länge von über 100 Meter erreicht werden konnte. Das Ergebnis wurde für einwandfrei erklärt und die genaue Messung des Stuckstabs ergab eine Länge von exakt 104,27 Meter.

Exklusiver Förderer / Sponsor

Auch beim Weltrekord-Versuch wurde das Nationalteam der Stuckateure von seinem Exklusiven Förderer Schwenk Putztechnik, Premiummarke für Putzsysteme der Sievert AG (Osnabrück), unterstützt. „Wir sind stolz darauf, dass die Jungs mit so besonderen Aktionen wie dem Weltrekordversuch den Handwerksberuf des Stuckateurs in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Das wirkt dem Fachkräftemangel entgegen und zeigt, dass Handwerk nicht nur goldenen Boden hat, sondern man sich als Handwerker in seinem Beruf auch verwirklichen kann. Mit dem Nationalteam der Stuckateure haben wir den idealen Imageträger für unsere Premiummarke Schwenk Putztechnik gefunden“, betont Frank Frössel, Leiter Marketing und Kommunikation der Sievert AG. Die Schwenk Putztechnik unterstützt das Nationalteam der Stuckateure seit 2013 mit dem Ziel, die besten Nachwuchs-Stuckateure Deutschlands intensiv zu fördern.

Damit das Nationalteam der Stuckateure das Projekt „Weltrekordversuch“ überhaupt durchführen konnte, hat der Qualitätshersteller Günzburger Steigtechnik aus Bayern spezielle „Zugtische“ entwickelt. Diese wurden zu einem 50 Meter langen Zugtisch zusammengebaut und dienten als perfekte Unterlage für die Stuckarbeiten.